Guten abend,
willkommen bei der Odyssee durch das Modellbauerleben.
Angeregt durch den Bericht in Kabel1, Freitag, über die US LKW (Helden der Landstrasse) wollte ich mal wieder an meiner Dauerbaustelle Kenworth W900L weitermachen.
Grund für den Baustopp waren die exorbitanten Kosten für die Chromparts. Der Chromer wollte so einen Haufen Geld nur für das Verchromen, ohne sonstige Arbeiten, dass ich mich zum Baustopp entschlossen hatte.
Nun denn, also mal der Versuch ALU hochglanz zu polieren.
Erfahrungen damit hatte ich keine, also "learning by doing".
1. Lektion gelernt
a) Polierpaste, wie sie die Ami's verwenden, ist hier nur als spezialisierte Firma zu bekommen
b) Firmen dürfen das Zeug auch nicht in die Schweiz senden
(Welcher Ami schert sich um sowas, Lieferung ist aber noch ausstehend, schau mer mal, ob's über den Zoll geht)
2. Lektion gelernt
Geringste Fehler beim Anschleifen sind später beim Polieren nicht zu beseitigen
Angeschliffen habe ich das Alu (Texas-Stoss-Stange) nass, runter bis Körnung 1200. Das ist zu wenig!!!
Später, nach dem eigentlichen Polieren sieht man gegen die Sonne immer noch ganz leichte Kratzer. Zwar kaum sichtbar, aber nicht so, wie verchromt. Körnung 2000-2400 ist empfehlenswert. Mit Leder abziehen macht es noch feiner.
3. Lektion gelernt
Ich wollte die ganz feinen Schleifspuren nachträglich noch beseitigen. Mein Auge viel relativ verhängnisvoll auf Ventil-Einschleifpaste.
Das war des Bauteils Tod: Ventileinschleifpaste liegt so in etwa bei Körnung 240-320, also massiv zu grob.
4. Lektion gelernt
Der Einsatz der Poliermaschinen sieht im Film recht einfach aus. Das ist dann aber auch schon alles: Braucht doch ein wenig Uebung, das richtige Schleifmaterial und Poliermittel, sonst gibt es wieder dieser unschönen, kaum sichtbaren Kratzer.
Bishierher also mal alles nicht so ganz überzeugend.
So hat es bei mir, auch mangels des richtigen Poliermittels, geklappt:
a) Alu mit Wasserschleifpapier bis zur Körnung 2400 anschleifen. Kontrollieren, dass auch bei schräg einfallendem Licht KEINERLEI Schleifspuren oder Kratzer mehr zu sehen sind
b) mehrfach Behandlung mit SONAX Chrom- und Alu-Pflegemittel (ganz feine Körnung, schleift und reinigt wunderbar) bis kein schwarzer "Abrieb" mehr entsteht.
c) Nochmalige Politur mit ganz weichem Poliertuch-Tuch und Nigrin Chrom- und Alu-Pflegemittel
d) Kanten oder Einbuchtungen können problemlos mit dem Dremel o.ä. in den selben Arbeitgängen, wie oben, bearbeitet werden.
Noch ein Tipp: In dem Film sehen die Jungs dreckig aus, wie die Sau. So ähnlich sieht man und die nähe Umgebung der Bauteile auch aus.
Spätestens beim Einsatz von Polierscheiben fliegt der ganze schwarze Abrieb durch die Luft.
OK, nun warte ich auf die Polierscheiben und das Poliermittel aus den USA; wenn es damit noch besser geht: Cool.
Den Chromer werde ich mir bei den jetzigen Ergebnissen in jedem Falle sparen.
Lange mail, aber vielleicht hilft es jemanden.
Grüsse
Christian
P.S. Bilders: Könnte nur noch eines von dem versautem Teil mit der Ventilschleifpaste machen. Das glaube ich, interessiert aber nicht so wirklich. Sobald die neue Texas-Stoss-Stange fertig ist, hänge ich hier das Bild an.