Unimog 1300L, ein Projekt aus den Jahren 1990-2001

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich mich im Frühjahr schon mal kurz vorgestellt hatte und seitdem fleißig an einem neuen Unimog-Projekt konstruiere, wollte ich noch mein "historisches" Projekt zeigen, auf dessen Reste mein neues teilweise noch zurückgreifen wird.


    Leider ist kaum Dokumentation und nur ganz wenig Fotomaterial vorhanden, so daß ich viel auf Erinnerung zurückgreifen muß.


    Alles fing mit den Veroma-Geländereifen 1:8 an, die ungefähr 1989 oder 1990 erstmals im Conrad-Katalog erschienen. Ich fuhr im Wehrdienst gerade einen solchen U1300L "Zweitonner", konnte ihn gut kennenlernen und einige gezeichnete Ansichten aus dem Wartungshandbuch kopieren. Durch die Reifengröße ergab sich der krumme Maßstab von 1:7,2.


    In den ersten Jahren meines Projekts baute ich das Fahrerhaus aus verschieden dickem Sperrholz, in einer Art Spantenbauweise wie beim Schiffsmodell. Mit 1mm dickem Sperrholz konnte ich verschiedene Sicken und Kanten schon ganz gut nachbilden. Mit viel Spachteln und Schleifen ließ sich das Holz ganz gut unter dem kommunal-orangen Lack verstecken, aber genau hinschauen darf man nicht!



    Fahrerhaus aus Holz, Details aus Messingprofilen, Ansaugkamin aus Ureol


    Soweit erstmal, mal sehen ob das mit dem Bild einbinden funktioniert...

  • Na super, später als 20min nach Erstellen eines Beitrags kann ich ihn nicht mehr ändern, also auch einen faulen Link zu einem Bild nicht mehr reparieren...


    Hier also nochmal das Bild vom Fahrerhaus und ein Detail. Beide digtal aufgenommen (Fahrerhaus existiert ja noch) und somit erträgliche Qualität.


    Die Details sind aus dünnen Messingprofilen, der Ansaugkamin aus "Ureol", einem wie Holz bearbeitbaren Kunststoff für Modellbauer. Der Kühler ist eine (Nicht-CNC-)Fräsarbeit aus Kunststoff, entstanden in einem Praktikum 1992 an einer Deckel FP1.




    Weiter gehts demnächst mit den Achsen...


    Viele Grüße
    Tom.

  • Moin Tom
    Die Hütte sieht doch gut aus :-W.
    Das man bei Sperrholz immer die eine oder andere Unebenheit hat, liegt in der Natur der Sache. Deshalb find ich es einfacher mit Kunststoff zu arbeiten, wird einfach "glatter". Die Nacharbeiten, das Finish ist nicht so aufwändig.
    Freu mich schon auf Fotos der Achsen, des Rahmens .


    So long - Tom

  • Hallo Tom, :RI


    ich schließe mich Toms Meinung an.
    Einige Häuser habe ich auch in Holz gebaut und wenn das richtig bearbeitet wird, sieht man hinterher nicht, aus welchem Material die Hütte ist.
    Du hast das wirklich gut hingekriegt, nur bei einem so großen Maßstab müssen die Türen schon zu öffnen sein, oder?


    Weiterhin viel Erfolg.


    j:f... :xv

  • Hallo Peter,


    ja ich kenne Deine Meinung mit den Türen! Allerdings gab es damals ganz andere Prioritäten... z.B. überhaupt so ein Fahrerhaus zusammenzubringen. Die dünnen A-Holme ohne die Verstärkung durch die Türen, welche fester Teil der Gesamtkonstruktion sind, da hätte ich ein schlechtes Gefühl gehabt...


    Außerdem mußte das Fahrerhaus sowieso als Elektronik-Kästchen herhalten, wie folgendes Foto zeigt:



    Da drin tummelten sich Empfänger, diverse Schaltbausteine für Blinker und Licht usw. Der Fahrtregler hingegen war im Batteriekasten, soweit ich mich erinnere. Das Fahrerhaus war über einen 37poligen Sub-D-Stecker mit dem Rahmen verbunden. Die 2 Stück 6V 7Ah Bleibatterien lagen unter der Pritsche flach im Rahmen. (An originalgetreue Querrohre war also nicht zu denken)


    Na gut, also jetzt doch gleich ein Bild vom Rahmen. Der war bis ca. letztes Jahr noch übrig, dann habe ich mich entschieden, den verstaubten, verölten, tränig lackierten und abgestoßenen Schmodder wegzuwerfen.



    Die Getriebeplatten waren direkt in den Rahmen geschraubt und später von außen verkleidet. Die Laufgeräusche waren also ziemlich laut! Zu den Getrieben ein andermal ein paar Erinnerungen...


    Und die Achsen gibts auch erst im nächsten Beitrag!


    Viele Grüße
    Tom.

  • So, dann versuche ich mal eine Beschreibung der Achsen... leider gibts hier ganz besonders wenig Fotomaterial, und ich muß alles irgendwie verbal aus der Erinnerung beschreiben.


    Grundmaterial war ein Alu-Rechteckprofil 30x30x2mm. Die mir zur Verfügung stehenden Techniken und Werkzeuge waren: Profil und Bleche mit Stichsäge, Bügelsäge, Laubsäge und Feilen bearbeiten, Bohren mit Ständerbohrmaschine.


    So entstanden dann T-förmige Gebilde aus Schubrohr und Achse, verbunden mit drauf- und drunterliegenden 2mm-Blechen, mit Senkschrauben verschraubt. Die Getriebegehäuse mußten dann leider Frästeile sein, wurden im ersten Praktikum 1990 gebaut. Die Achsschenkel der Vorderachse wurden mit Laschen aus 3mm-Alu gehalten, darin waren als Achsbolzenlager Sinterbuchsen eingeklebt. An die 10° seitliche Lenkachsenneigung war nicht zu denken, aber eine Neigung nach hinten für einen gewissen Vorlauf der Vorderräder mußte sein. Also die Laschen oben und unten unterschidlich ausgeführt und die Achsbolzenlager mit einer Achse als Ausrichtung schräg eingeklebt.


    Nun zu den Innereien.
    Hauptakteur war ein Längsdifferential, Ersatzteil für irgendeinen 1:8 Verbrenner Buggy. Ich glaube, das war fast das teuerste Einzelbauteil am ganzen Fahrzeug. Dazu eine 1:1 Kegelradpaarung Modul 1. Das war tragbar, da sich durch die Portale ja wenigstens eine 1:3 Achsuntersetzung ergab - ein Wert, der damals bei den Veroma-Achsen üblich war. Und sogar eine schaltbare Differentialsperre habe ich untergebracht! Und da das ganze schön entlang des langgestreckten Differentials aufgereiht war, passte alles in das 30x30 Alu, und ich brauchte überhaupt kein Differentialgehäuse. Gelagert wurde alles in käuflichen Alu-Kugellagerböcken 30x30mm, die auf das Innenmaß 26x26 des Alu-Rohrs zurechtgefeilt wurden.
    Schöner Nebeneffekt: überall 80mm Luft unter der Achse bei 155mm Reifendurchmesser!
    Die Portale hatten 10:30 Modul 1.


    So, jetzt zwei Fotos vom Nachfolgeprojekt, die zumindest die Innereien zeigen. Bei der ganzen Achse muß man sich noch das Schubrohr dazudenken, das Nachfolgeprojekt hatte diese nämlich nicht mehr. Und auch keine aufgesetzten Laschen für die Achsschenkelbolzenlager mehr.




    Soweit für heute...
    Ciao
    Tom.

  • Hallo Tom, :RI


    ich finde Deine Arbeit ist eine tolle Leistung für den kleinen Maschinenpark! :-W


    Leider kann man sich kein Bild von Dir machen, weil keine persönlichen Daten angegeben sind.
    Ebenso finde ich das Haus vom Unimog.
    Ich will Dich nicht nerven, ein kleines geklebtes Messingprofil in der A-Seule bringt die gewünschte Stabilität.


    Weiterhin viel Erfolg.


    j:f... :xv

  • Hallo Peter,


    ich nehme an Du willst einschätzen, wie alt ich war und welche Ausbildung ich hatte/habe usw.


    Ende 1989 wurde ich gerade 21 Jahre alt, war mit Abitur und Wehrdienst durch und fing an der Fachhochschule München an, Feinwerktechnik zu studieren.


    Gebastelt habe ich fast von Geburt an, der erste echte Modellbau war glaube ich ein Graupner Renault Alpine so Mitte der 80er Jahre. Es gab noch weitere Buggys, ein Rennboot, einen Segelflieger (sehr schnell geschrottet) und soweit ich mich erinnere - einen ganz kläglich gescheiterten Versuch eines kleinen Unimogs im Bruder-Maßstab oder sogar noch kleiner.


    Gebastelt wurde immer im Kellerabteil des Mietshauses auf kleinstem Platz, oft unter ziemlichen Verrenkungen Strom herangeführt. Endmontage dann im Kinderzimmer.


    Zur Zeit des großen Unimog-Projekts war das Studium schon von diversen Praktika durchsetzt, da konnte ich erstmals an richtige Maschinen ran. 1994 Berufstart, eher wenig Zugriff auf Maschinen und mehr Stress/weniger Zeit. 1996 neue Stelle, super Laborwerkstatt, gemeinsame Wohnung mit der Freundin und ein kleines Bastelzimmer! Da kam das Unimog-Projekt dann auch in den Endspurt und wurde gewissermaßen fertig.


    Ich bin selbst manchmal erstaunt, was ich damals unter diesen Umständen zustandegebracht habe. Heute habe ich mehr Möglichkeiten (auch finanziell), weit höhere Ansprüche, weniger Zeit. Aber das grundsätzliche Denken, wie man technische Probleme löst, hat sich finde ich nicht wesentlich geändert. Das Studium hat mathematischen Unterbau und Kenntnisse dazugebracht (die ich aber auch schon wieder teilweise vergessen habe), aber im Inneren war ich schon immer "Bauchgefühl-Ingenieur" und werde es auch bleiben.


    Soweit der Exkurs zu meiner Person.


    Viele Grüße
    Tom.

  • Hallo Tom, :RI


    vielen Dank für Deine Beschreibung, ein ganz toller Beruf und eine sehr schöne Ausbildung.
    Voraussetzungen für Supermodelle! :-W


    Weiterhin vollen Erfolg.


    j:f... :xv

  • Zitat

    Original von toemchen
    Heute habe ich mehr Möglichkeiten (auch finanziell), weit höhere Ansprüche, weniger Zeit. Aber das grundsätzliche Denken, wie man technische Probleme löst, hat sich finde ich nicht wesentlich geändert. Das Studium hat mathematischen Unterbau und Kenntnisse dazugebracht (die ich aber auch schon wieder teilweise vergessen habe), aber im Inneren war ich schon immer "Bauchgefühl-Ingenieur" und werde es auch bleiben.
    Tom.


    Hallo Tom :-Z


    Du sprichst mir richtig aus dem Herzen, ich hab mit 14 Jahren ein druckpropellerbetriebenes (Webra 3.5 ccm) Dreihbeinfahrzeug (mit Landegestell aus dem Flugzeugbau) gebaut. Ging nicht wirklich, Bremsen gab es ja nicht :ü; aber es war Modellbau l:j!!


    Heute mach ich mir Gedanken über Sachen die es früher gar nicht gab :-Z!


    So hat Alles seine Zeit :-x


    Liebe Grüße


    Gertsch j:j

  • Hallo, danke für die Blumen und die freundlichen Worte.


    Noch ein paar Worte zu den Achsen. Von den Portalgetrieben gibt es keine Fotos, man muß sie sich ungefähr vorstellen wie diese hier:



    Nur wesentlich grobschlächtiger gefräst. In der Felge für die Veroma-Reifen war auch mehr Platz als in der hier gezeigten Felge.


    Eine Herausforderung waren auch die "Kugelgelenke" zwischen Getriebe und den Schubrohren. Manch einer verläßt sich da auf die axiale Belastbarkeit von Kardangelenk und Kugellagern. Mir war das zu unsicher. Die Lösung war für mich eine am Getriebe mit Abstand befestigte runde dünne Scheibe, die mit wenig Spiel wie ein Kolben in das 30x30 Alurohr passt. Das kann sich verdrehen (Verschränkung!) und in gewissen Grenzen auch in alle Richtungen verkippen, ohne daß das Spiel zu groß wird. Ist aber noch ein Freiheitsgrad zuviel, kann ja rausrutschen. Das wurde mit einem außen angebrachten Link mit zwei Kugelgelenken gelöst. Die Kraftübertragung fand konzentrisch im Inneren dieses Gebildes statt, wieder mit einer Kombination aus Kardangelenken und den typischen "Knochen"-Gelenken, so daß es steckbar war.


    Leider kann ich das alles immer nur verbal beschreiben. Prinzipiell ist es natürlich möglich, Skizzen zu erstellen oder gar das ganze heute im CAD nachzubilden. Das aber nur bei ganz speziellem und großem Interesse eurerseits an bestimmten Details. Ansonsten schwätze ich munter weiter drauflos, kann ja jeder immer nachfragen.


    So, mit den Achsen bin ich soweit fertig. Stoßdämpfer waren käufliche aus 1:8er Verbrenner-Buggys.


    Bis bald
    Tom.

  • Hallo Peter,


    noch ein Wort zu Fahrertüren und Detaillierung. Meine ganz persönliche, subjektive "Ethik" zu diesem Thema ist:


    Ein Modell darf und soll so originalgetreu aussehen wie möglich. Dazu gehört, soweit sichtbar, auch die Innenausstattung mit Sitzen, Armaturenbrett usw.
    Endziel wäre, Fotos von dem Ding machen zu können, wo man sich fragt: Ist es Modell oder Original?


    Bei der Fahrerfigur scheiden sich ja die Geister. Ich bin auch unschlüssig. Einerseits sieht eine leere Fahrerkabine doof aus, andererseits sehen Fahrerfiguren auch oft recht doof, verspielt, puppenstubenmäßig aus.


    Soundmodul ist ebenso eine Frage. Meine Tendenz geht momentan zu: Nein.


    Originalgetreue selbständige Funktionen sind die Krönung. Baggerbewegungen, Lichter, Schaltgetriebe, schaltbare Differentialsperren mit deutlich sichtbarer Wirkung usw. Gerne auch Scheibenwischer (hatte ich z.B. am alten Unimog) und womöglich Rundumkennleuchten mit wirklich drehendem Spiegel (hatte ich versucht).


    Aber zu öffnende Türen, am Modell mit Schaltern zu bedienende Seilwinden usw. mag ich persönlich nicht. Da fehlt nämlich der maßstäbliche Bediener dafür. Das ist mir wieder zu puppenstubenmäßig. Ich ziehe kein Abschleppseil aus einer Winde, um es an einem anderen Modell einzuhängen, damit dieses von meinem Modell rausgezogen werden kann. Da zieh ich doch einfach selbst mit meinem Arm am anderen Modell.


    Nicht böse sein. Ist halt meine Meinung.


    Viele Grüße
    Tom.

  • Weils gerade gut passt und weil ich sah, daß eine rausvergrößerte Ansicht der Getriebe mein Gefasel von den Schubrohrgelenken opisch untermauert...



    Da sieht man nämlich am Verteilergetriebe (links im Bild) die erwähnten Scheiben, links (hinteres Gelenk) eine Kugel für den Link, rechts (vorderes Gelenk) hängt der Link noch dran.


    Der Riesenhaufen weißer Azetalharz-Zahnräder war ein schaltbares Reduziergetriebe, das gleichzeitig die Vorderachse zuschaltete. Das passierte mit einer Wippe. So kuppelten die Zahnräder wenigstens über die ganze Zahnbreite "von oben" ein, und wurden nicht "von der Seite" ineinander geschoben. Von Klauenkupplungen hatte ich damals wenig Ahnung. Außerdem mußte das ganze kurz bauen, unten sollte das vordere Schubrohr nicht zu kurz werden und oben im Rahmen mußte hinten noch Platz für die dicken Akkus bleiben.


    Über das vordere Schaltgetriebe und die grausame Lärmentwicklung des ganzen schreibe ich demnächst.


    Gute Nacht
    Tom.

  • Hallo Tom, :RI


    einmal grundsätzlich: ich bin nie böse, wenn jemand seine Meinung sagt oder schreibt!
    Zu einem ordentlichen Fahrer im Modell habe ich es auch noch nicht gebracht.
    Mit meinen Rundumlichtern muss ich sagen, dass die Idee mit vier Birnchen nicht die schlechteste ist, jedenfalls besser, als mit Spiegel, der nicht richtig funktioniert.
    Bei meinen beiden Winden auf dem Faun Franziska warte ich auf bestelltes Seil und werde mich sehr freuen, wenn sie durch Schalter endlich nicht nur funktionsfähig, sondern das Seil langsam bewegen. Meiner Meinung gehört das unbedingt zum Faun in der Größe.
    Ich habe viel Geld ausgegeben für Soundmodule. Ich bekomme regelmäßig Gänsehaut, wenn der große Diesel im Leerlauf auf Arbeit wartet. Früher hatte ich von Conrad ein Soundmodul, das sich im Ton immer wiederholte, das hat mir überhaupt nicht gefallen.
    Von Vorteil ist, dass man die Lautstärke herunterregeln kann oder es ganz abschaltet.
    Wenn ich meine Lichtspielchen mache und den Diesel vorführe in meiner Werkstatt, habe ich derartig überraschte Gesichter gesehen, dass ich es immer gerne vorführe.
    z.B. auf der Fläche hinter dem Fahrerhaus von Franziska gibt es unzählige Behälter und Schränke für Werkzeug und andere Dinge, hier sind alle Türchen und Klappen funktionsfähig, ideal zur Unterbringung von Schaltern, Platinen und ähnlichen Bauteilen.
    Wenn Du die Türen für nicht so wichtig hältst an Deinem Unimog, ist das vollkommen ok. Mir macht es Spaß, an einem Modell in unserer Größe, die vielen Probleme, die damit zusammen hängen, zu meiner Zufriedenheit zu lösen. Wenn die Tür geöffnet wird, das Licht in der Kabine an geht, an der Armaturentafel die entsprechende Diode leuchtet, die Einrichtung einigermaßen getreu dem Vorbild zu sehen ist, dann habe ich wieder ein Problem gelöst. Irgend wann werde ich auch die Scheibenwischer umbauen.
    Mein Gesicht fällt schnell zusammen, wenn ich gefragt werde, wie schnell der LKW oder die Schwerlastzugmaschine fahren könne? Dann unterhalte ich mich lieber über das Wetter.
    Gott sei Dank haben wir die Freiheit, so zu bauen, wie wir es für richtig halten...


    Weiterhin viel Erfolg beim Bauen.


    j:f... :xv

  • Hallo zusammen,


    heute gibt es ein paar Worte zu den Getrieben und zum Motor.


    Als Bild muß nach wie vor das von weiter oben herhalten.


    Der Motor war aus der 750er Klasse, also 42mm Durchmesser, ca. 80 Länge und eine kugelgelagerte 5mm-Welle. Damit war er wirklich ausreichend motorisiert. Soweit ich mich erinnere, konnte man in der Ebene schön alle Gänge hochschalten, trotz abenteuerlicher Getriebekonfiguration mit schwenkbaren Rädern. Und im obersten Gang war er wohl 15km/h schnell. Man mußte schon gefühlvoll lenken...


    Die Schaltung des Hauptgetriebes funktionierte über eine verschiebbare Welle, an der vorne eine Scheibe mit Mitnehmerstiften auf beiden Seiten war. Diese Mitnehmerstifte griffen entweder in das gegenüberliegende Rad direkt ein, oder wuden von diesem weggezogen und griffen in das hintere Zahnrad ein, das ohne Verbindung auf der Welle mitdrehte, aber über den "Umweg" vom vorderen Rad mit deutlicher Untersetzung angetrieben wurde.


    Verschoben wurde die Welle mit einem Servo, das sich im Stillstand knurrend verklemmte. Nur in der Drehung war Schalten möglich.


    Die Längenverschiebung wurde in der Knochen-Verbindungswelle zum Verteilergetriebe wieder aufgefangen.


    Schrecklich war der Lärm des Ganzen, da die Getriebeplatten direkt in den Rahmen geschraubt waren und alle Vibrationen von diesem herrlich übertragen und ausgestrahlt wurden.


    Die Knüppelbelegung war wie folgt: Längsbewegung von ganz hinten bis vorne Gasgeben, ohne Bremse. War ein Flugregler früher Generation. Querbewegung nach links: umpolen mit nachfolgendem Relais. Nach rechts: in 2. Gang schalten.


    Ein weiterer Kanal schaltete Untersetzung und Allrad gleichzeitig zu, und noch eine Stufe weiter dann beide Diffsperren.


    So, bald ist das Gesülze zu Ende...


    Viele Grüße
    Tom.

  • Endlich wieder ein Foto!



    Die Pritsche baut auf einer Sperrholzplatte auf, mit Fliesen-Kanten-Leisten aus Alu umfaßt. War zunächst klarlackiert, später wegen vieler Kratzer schwarz. Die Wände sind aus vielen Kunststoffstreifen zusammengeklebt. (ABS, PVC mit Methylenchlorid, das damals noch nicht so lange verboten war, daß nicht noch wo Restbestände dagewesen wären... hüstel)


    Noch ein paar aus Alu gefräste/gefeilte Beschlagteile und fertig.


    Die Pritsche ist ja noch vorhanden und taugt immerhin soweit, daß sie als Motivationshilfe ab und zu auf das Fahrgestell meines neu begonnenen Projekts gestellt wird.


    Viele Grüße
    Tom.

  • Zuletzt noch ein Bild vom Frühjahr 1999, nachdem ich im schneereichen Winter wie ein Verrückter an einer Schneefräse gebaut hatte. Diese Schneefräse dokumentiere ich hier jetzt nicht, sondern verweise auf http://www.makau.ch, dort im Menü unter "Andere Modelle - Uni v. Th.Heike".


    Aber hier zwei der auch dort zu findenden Fotos. Man sieht neben der Fräse auch nochmal die ordentliche Bodenfreiheit z.b. unter der Hinterachse.




    So, mehr fällt mir jetzt zur Technik nicht ein.


    Die weitere Geschichte: Die Schneefräserei war vermutlich die letzte Fahrt von U96 äh dem Unimog. Dann Dornröschenschlaf wegen Hausbau, Umzug, familiären Turbulenzen. Im Frühjahr 2001 mußte der Arme dann seine Achsen für ein Trial-Truck-Projekt hergeben und dämmerte verstümmelt in seiner Holzkiste vor sich hin, bis ich im Frühjahr 2012 bei Aufräumaktionen und dem Entschluß, sowieso quasi alles neu zu machen, das Fahrgestell weggeworfen habe. Übrig sind jetzt Reifen mit Felgen, Fahrerhaus und Pritsche. Die Fräse liegt seit 2006 bei Bernhard Zindler als Anschauungsobjekt. (Man erinnere sich - Winter 2005-6 viel Schnee, also in allen Modellbauforen viel Appetit auf Schneeräumer und -Fräsen)


    So weit, so gut, vielleicht finde ich mal die Muße, das TrialTruck-Projekt zu beschreiben.
    Demnächst geht es vielleicht mit einem Thread zum neu aufgelegten Unimog-Projekt weiter...


    Viele Grüße
    Tom.