Diskussion Getriebe

  • Ich erstell einfach mal den Thread zur Diskussion des Veroma- Getriebes und anderer Getriebe, habe auch schon an ein paar Getrieben (eigentlich allen die ich besitze) umgebaut.


    Zum Veroma Technische Daten: Sowohl mit Verteiler als auch ohne zu bekommen. Untersetzungen im 1 Gang 22,65:1, im 2 Gang 11,32:1 und im 3 Gang 5,66:1
    Bei diesen Werten muss man bedenken, dass das Verteilergetriebe oder die angeflanschte Nachschaltgruppe eine Untersetzung von 2:1 macht, also das Getriebe selber "nur" 11,32, 5,66, 2,83 untersetzt.
    Die Gänge werden über eine Klaue geschaltet, die den Kraftfluss über einen Sechskant herstellt.
    Dabei scheint es wohl häufiger vorzukommen, dass sich diese Schaltmuffe, die federbelastet in der Mittelposition gehalten wird, bei Bergfahrten verschiebt und so in den Bereich des Lehrlaufs gerät.


    Zur Aussage von Christian, dass das Getriebe eigentlich für 2:1er Achsen zu schnell ist: Das stimmt, vor allem wenn man wie ich einen 26er Fauli verbaut, der etwa 1000 U/min schneller dreht als ein 35er Fauli. Aber da kann man sehr leicht im Verteiler Abhilfe schaffen. :+

  • Servus Hendric, von den Übersetzungen würde es ja passen. Wegen den Achsen her, das ist ja auch kein Problem. Das eigentliche Problem liegt ja im Kern und das was ich befürchte, ist das mit der Federkraft!! Die Feder soll ja den Gang in der gewünschten Stellung halten. Kann es sein, das die Federn zu schwach sind um diese Stellung zu halten?? Ich fahre das Veroma mit einen Truckpuller 7,2V mit Tam.-Achsen.

    Gruß Holger j:f
    Nur das Beste kommt aus Nürnberg!! :-W
    Mitglied des RC Modellbau Labertal/Schierling

  • Das wäre mein Gefühl auch. Wie in einem anderen Thread beschrieben, war mein Getriebe gerade bei Veroma zur Revision, danach habe ich es noch nicht wieder richtig getestet. Das kommt in Bremen, dann kann ich dir mehr sagen. Getauscht wurden bei mir die Mitnehmersechskant.


    Wie ist das Getriebe denn überhaupt im ganzen aufgebaut? Bewegen sich da zwei Schaltklauen? Denn so einfach wie bei meinem 2Gang ist es sicherlich nicht.

  • Was ich weiß werden die Klauen per Federn geschoben und gehalten. Bei einer Reperatur bei Veroma, hab ich jetzt wieder das selbe Problem!! ;-((
    Ich hab mir jetzt das Robbe Alllradgetriebe besorgt.

    Gruß Holger j:f
    Nur das Beste kommt aus Nürnberg!! :-W
    Mitglied des RC Modellbau Labertal/Schierling

  • Moin,
    passte heute gerade gut zum Thema, hatte da auch noch eines liegen, was nicht so recht wollte.


    Im nächten Post kommt dann, wie es funktioniert.


    Zerlegen:
    Motordeckel abnehmen:

    ©Lechner



    So sieht es dann von vorne aus.

    ©Lechner


    Als ich den Motor abgebaut habe, kamen mir auch schon solche Metall-Teile entgegen. Ist das Überbleibsel einer Feder von den Schaltmuffen hinten. Schön, wenn man als Hersteller so arbeitet.
    Das war für mich dann das letzte dieser Art.


    Danach wird der hintere Teil abgenommen. Also entweder Standard-, oder der Allrad Abtrieb.

    ©Lechner


    Schaltgabel-Antrieb und hinteres Zahnrad abnehmen:

    ©Lechner


    Nun kommt der ganze Trick, wie das Getriebe einfachst auseinander und auch wieder zusammen geht:
    Der hintere Anschluss für die Schaltmuffen ist aufgeschraubt, diesen abschrauben. Danach kann man die gesamten Innerein entnehmen.



    ©Lechner

    ©Lechner



    ©Lechner



    Im nächten Post kommt, wie es funktioniert.

  • Servus Christian, endlich mal ein spitzen Thema, mit top Bilderbeschreibung-
    Da hab ich jetzt mal die erste Frage: Wie kann sich die Feder so im Getriebe verteilen, wenn sie je auf der Welle liegt?? :-j
    Zweite Frage: Warum in sovielen Einzelteilen?? :-j

    Gruß Holger j:f
    Nur das Beste kommt aus Nürnberg!! :-W
    Mitglied des RC Modellbau Labertal/Schierling

  • Moin,
    prinzipiell ist das Getriebe äussert einfach aufgebaut. Der erste , der so gebaut hat, war K. Osterrieter vor vielen, vielen Jahren im Hanomag.


    Sämtliche Zahnradpaarungen stehen immer in Eigriff. Geht dann, wenn die Zahnradpaarungen in der Summe jeweils dasselbe Modul und die gleiche Zähnezahl haben. Also etwa 15 Zähne und 25 Zähne oder 20 und 20 Zähne. Auf der Abtriebswelle ist 1 Mitnehmer fest verblockt. Wird die Schaltmuffe nach links oder rechts verschoben, so verblockt sie auf der Welle jeweils eine Zahnrad-Paarung, Mitte und ganz links.

    ©Lechner



    ©Lechner

    ©Lechner



    ©Lechner


    Bisschen trickreich, um Platz zu sparen, ist das Zusammenspiel mit der oberen Welle gelöst. Das obere Schiebestück dient mal zur Kraftübertragung, mal steht es im "Leerlauf".

    ©Lechner


    Da sieht man nochmals die feststehenden Achsmitnehmer.


    Tunen kann man an der Anphasung der Zahnräder. Ist die Kante zu scharf, so hackt es.

  • Moin,
    der Vollständigkeit halber noch, welche Zahnräder fest mit welcher Achse verbunden sind, respektiuve sich frei drehen.

    ©Lechner
    Denke so hat man nun eine Diskussionsgrundlage.

  • Christian, habe die Mitnehmer auch schon ein wenig abgefeilt, den Tip hat mir ein Kollege gegeben. Gebracht hats leider auch nichts. OK es kommt schon ein ziemlicher Druck drauf, wenn man mit ca. 22-23kg rumfährt. Schalten kann man sowieso nur, wenn keine Druck drauf kommt. Aber wie kann jetzt die Feder so zugrunde gehen??

    Gruß Holger j:f
    Nur das Beste kommt aus Nürnberg!! :-W
    Mitglied des RC Modellbau Labertal/Schierling

  • Ich steh gerade voll auf dem Schlauch. Der Antrieb erfolg über die untere Welle, richtig? Dann muss meine Kraft ja einmal auf die Vorgelegewelle und von da wieder zurück, also schon einmal eine doppelte Untersetzung. Aber wie kommt die Kraft hin und her???

  • Danke für die sehr gute Beschreibung und die tollen Fotos.
    Eine Bitte für die Zukunft : Wenn Du da schreibst ......feststehenden
    Achsmitnehmer , mach doch bitte an dem betreffenden Teil einen Pfeil
    Ich kenne das Innenleben nur von deinen Fotos und da wäre es schön
    wenn ich das beschriebene Teil auch finden würde.

  • Hendric,
    ich versuchs mal im CAD. Der Trick ist, wann durch die Federn die Schaltgabeln in welcher Stellung automatisch nachgeführt werden.
    Und was dann wie in Eingriff steht.
    Der Motor treibt das Doppelzahnrad unten ganz links auf der Abtriebswelle an.


    Günter, sorry, hab ein Bild unterschlagen:

    ©Lechner

  • Pulli,
    die Federn sind hinten auf die Welle aufgeschoben. Dann wird das Ganze in das Gehäuse geschoben. Hinten im Gehäuse sind zwei kleine Aussparungen. Rutscht die Feder beim Einführen der Zahnräder von der Welle liegt sie lose im Getriebe.
    Der Truckpuller dreht sie dann einfach als Salat da durch.
    Mit Fett "aufkleben" verbietet sich, da das ganze Getriebe dann hackt.
    Interessanter weise war da auch noch eine Anlaufscheibe lose. Nämlich die vom kleinen Zahnrad rechts oben.

  • Christian danke, jetzt habe ich es gesehen.


    Verstehe ich das richtig, dass beide Schaltgabeln immer gleichzeitig im Einsatz sind ?
    Auch alle Zahnräderpaare laufen immer mit bzw sind immer im Eingriff ?


    Wenn Christian weiter so fleissig ist sitzen wir morgen noch vor dem
    Bildschirm :ct Mach weiter, ich warte.

  • Aber warum springt der Gang, egal ob erster oder zweiter Gang unterm fahren dann raus?? Halten die Federn die Kraft nicht stand?? Soweit ich das verstehe, schiebt ja das Servo, die Federn, oder??

    Gruß Holger j:f
    Nur das Beste kommt aus Nürnberg!! :-W
    Mitglied des RC Modellbau Labertal/Schierling

  • Günter,
    die Zahnräder sind immer in Eingriff, stehen fest an ihrem Platz. Werden also nicht verschoben.
    Die Geschindigkeit der Abtriebswelle ergibt sich darus, welche Zahnradpaarung in Eingriff steht.


    Schalten wir es einmal durch:



    ©Lechner


    Das rechte Zahnradpaar ist die wirksame Paarung.
    Warum: der Betätigungshebel der Schaltgabeln ist ganz nach rechts, also aus dem Getriebe herausgezogen. Die obere Schaltgabel wird also zwangsweise nach rechts verschoben. Die linke Schaltgabel wird durch die Federn nach rechts gedrückt.


    Damit ist das untere linke, treibende Rad frei drehend auf der Abtriebswelle. Dieses treibt das grosse linke Rad auf der oberen Welle an. das mittlere Rad oben dreht frei. Das untere mittlere Rad ist zwar mit der Abtriebswelle verblockt, hat aber keinen Einfluss, da ja oben keine Kraftkopplung ist. das rechte Rad onben ist mit der oberen Welle verblockt und treibt das rechte, auf der unteren Achse fest montierte Rad an. Damit ist diese Zahnrad-Paarung die wirksame Kombination.
    Das kann man so mit den mittleren Zahnradern machen, da ja das obere in der Mitte frei auf der oberen Welle dreht. Das unten ganz links ditto.


    Mittelstellung:

    ©Lechner


    Selbes Prinzip: Schaltmuffenhebel in Mittelstellung. Die Federn drücken die Schaltmuffen in der Mitte zusammen.
    Kraft geht von links unten auf links oben, via Mittnehmer auf Mitte oben, auf Zahnrad mitte unten, via Mitnehmer auf Abtriebswelle unten.


    Linke Stellung:

    ©Lechner
    Linkes Zahnrad unten direkt mit der Abtriebswelle verblockt. Rest spielt keine Rolle, da ein Zahnrad, oben oder unten, pro Paar frei dreht, keinen Kraftschluss hat.

  • Zitat

    Original von pulli
    Aber warum springt der Gang, egal ob erster oder zweiter Gang unterm fahren dann raus?? Halten die Federn die Kraft nicht stand?? Soweit ich das verstehe, schiebt ja das Servo, die Federn, oder??


    Ich tippe auf zu schwache Federn. Weil: die Schaltmuffen werden indirekt betätigt. Ganz links und rechts ist zwar eigentlich mit Gewalt ausgelenkt. Durch das Drehen der Mitnehmer entstehen durchaus Kreiselkräfte. Ist die Muffe nicht vollständig verschpben, hat es Spiel. Die Schaltmuffen wandern vom Gang runter. Grössere Federkonstante würde helfen.
    So ganz leichtgängig ist es halt recht schnell auf den Gleitachsen nicht mehr.
    Prinzipiell schöne Konstruktion. Dickere Federn fordern halt das Schaltservo und bringen noch mehr Kräfte auf die Gleitachsen.
    Muss mal messen, ob man an dem "Mittelteil" der Schubvorrichtung was machen kann. Die eingesetzte schwarte Schiebestange ist auch nicht ganz drinne. Das führt ebenfalls zu Problemen.