3D-Drucker TronXY X5ST

  • Find ich auch ein spannendes Thema, und besonders weils eben eine Alternative ist mit der Bewegung - Druckbett nur in Z und Druckkopf in X+Y Richtung. :-W Rein von der Physik her muss es ein Vorteil für die Haftung sein wenn diese schnellen Bewegungen in Y-Richtung für das Objekt wegfallen. Von der präzisen Positionierung des Druckkopfs beim Druck müsste es entsprechend etwas schwieriger werden wenn er jetzt auch noch in Y-Richtung hin und her bewegt wird. Aber da hat ein in Y-Richtung bewegtes Druckbett samt Objekt eigentlich noch wesentlich mehr Massenträgheit und es sollte sich im Endeffekt auch bei der Präzision positiv auf das Druckergebnis auswirken.
    Ich bin sehr gespannt, Theorie und Praxis..... :-Z l:j :-W

    Gruß, Joachim
    Auch meine Fotos gab es bei ARCOR - Dank Vodafone sind sie nicht mehr in den Foren sichtbar. :-Ma
    Aber auf meiner Homepage gibt es angestaubte Relikte zu bewundern... bow

  • Moin Joachim,


    Rein von der Physik ist der Core XY dem Prusa Prinzip deutlich überlegen. Nicht nur was die Druckhaftung angeht, das ist meist ein Thema des richtigen Leveln‘s, sondern eher was die Genauigkeit / Wiederholgenauigkeit und vor allem bei der Druckgeschwindigkeit. Denn dank der deutlich geringeren Massen die bei X & Y beschleunigt/gebremst werden müssen, kann man deutlich schneller drucken. Allerdings gibt es da dann wieder Begrenzungen bei der Slicer Software. Glaub bei S3D ist bei 100 oder 150 mm/s Schluss. Bei YouTube/Facebook gibt es aber schon Videos von bis zu 300mm/s mit einer „speziellen“ Druckersoftware. Bei so hohen Druckgeschwindigkeiten gibts dann aber auch Einbußen bei der Qualität.


    Aber erst einmal muss mein Drucker erst einmal drucken. Dann sehen wir weiter...


    Gleich geht es weiter mit der Drucker & Einzelteil Beschreibung...

  • So nun geht’s weiter...


    Kommen wir zu den Steppernotoren.


    Als erstes die beiden Steppernotoren für die Z-Achse. Beide sind schon vormontiert auf einem Montageblech. Dieses ist wirklich aus Metall, bei früheren Versionen waren die wohl auch mal aus Acryl. Auf den Steppern sind schon flexible Kupplungen für die separaten Spindeln montiert. Da diese flexiblen Kupplungen immer mal wieder für Probleme sorgen (Z-Wobbel), werden sie direkt gern Starre getauscht, die ebenfalls schon angekommen sind.



    ©hoffy



    ©hoffy


    Bei den X & Y Steppmotoren gibt es nicht viel zu sagen. Die Pulleys sind schon richtigrum aufgesteckt / montiert. Allerdings ist der Pulley der montiert ist, zu tief befestigt & schleift am Motor. Das andere Pulley ist lose. Letztendlich müssen beide Pulley’s bei der Riemenmontage genau ausgerichtet werden.



    ©hoffy



    ©hoffy


    Der Extruder hält auf den ersten Blick keine Überraschungen bereit. Überraschenderweise ist Extruder aus Metall (Alu). Nur die Montageplatte ist aus Acryl. Das Antriebsritzel ist aus Messing, wie üblich bei den Chinadruckern. Ich habe persönlich mit dem Messing Zahlrad keine Erfahrung, aber es soll auch zu Problemen führen da das Ritzel schnell stumpf wird und das Filament dann durchrutscht. Abhilfe schafft ein gehärtetes Stahlritzel. Ein solches hab ich in meinem Neo und hatte damit noch keine Probleme.



    ©hoffy



    ©hoffy


    Soweit zu den Motoren. Gleich geht’s weiter mit dem Extruder...


    So long

  • Moin Gemeinde,


    Machen wir mit dem Hotend weiter:


    Zum Hotend kann ich noch nicht wirklich viel schrieben. Es ist Gut eingehaust, verfügt über ein Hotend- und Objektkühler sowie eine Energiekette. Zum Hotend selber kann ich nur wenig schreiben, mangels eigener Erfahrung. Da alles schon vormontiert ist, inkl. der Führungsrollen kann man auch recht wenig erkennen. Bei Zeiten werde ich das Hotend noch einmal zerlegen. Mal schauen was sich da dann noch so offenbart.



    ©hoffy


    Die Kabel sind im Vergleich zu denen vom Netzteil recht flexibel. Nach Silikonkabeln fühlt sich das aber nicht an.



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    Eine Überraschung gab es beim Heizblock, der üblicherweise eine rechteckige Form hat, dieser Heizblock ist aber quadratisch, wie auch beim Any I3 Mega.



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    Der Objektkühler ist gedruckt und wirkt nur einseitig. Ob und in wieweit das was taugt muss ich erst testen.



    ©hoffy


    Eine kleine Optimierung gegenüber dem X5S ist die Riemenbefestigung am Hotend. Beim X5S war diese wohl rechts und links auf gleicher Höhe, was aber zu einer schrägen Riemenführung auf einer der Seite führte. Da die Riemen aber möglichst in der Waagerechten geführt werden sollen, sollten diese am Hotend eben leicht versetzt befestigt werden. Dieses ist mit den „neuen“ Blechen mit den rechteckigen Langlöchern nun möglich.



    ©hoffy


    Ein Teil weniger was man zur Optimierung drucken sollte.


    Zu den Führungsrollen komme ich gleich noch einmal im Detail, da dieses für alle Rollen gleichermaßen Zutrifft...


    So long


    Hoffy

  • Christian, vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht!! :-W


    Da ist es für einen Laien wie mich gleich etwas einfacher diverse Sachen endlich zu verstehen, soweit dies möglich ist. Manchmal sitze ich vor der Kiste und lese und lese und verstehe im Endefekt gar nichts.
    Das Fachchinesisch ist einfach zu irritierend.


    Weiter so!! :-::

  • Machen wir weiter mit den Gantry für die X-Achse. Diese sind ebenfalls schon komplett montiert und müssen quasi „nur“ noch auf die Alu-Profile geschoben und die X-Achse dran montiert werden.


    Und so sehen sie aus:


    Sowohl die Umlenkrollen, als auch Führungsrollen sind auf einer dicken Acrylplatte montiert.



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    Eck-Riemen-Umlenkrollen



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    Und damit kommen wir eigentlich zum Herzen eines Core-XY Druckers. Die Riemenführung sowie die X- & Y-Achsenführung. Wir bei jedem anderen Drucker sollten alle Führungen gleichmäßig leichtgängig sein. Beim Core-XY gilt dieses auch noch zusätzlich für die Umlenkrollen / Riemenführung. Das ist in meinen Augen das A & O! Um so überraschter war und bin ich, dass obwohl jede Führungsrolle/Riemenführung Kugelgelagert ist, keine einzige wirklich leichtgängig ist!!!


    Da ich bisher noch nichts zerlegt habe, konnte ich der Ursache noch nicht auf den Grund gehen. Aber die folgenden Bilder lassen diese erahnen...



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    ©hoffy


    Die weißen Distanzhülsen sind aus irgendeinem Plastik & drücken vermutlich nicht nur auf den inneren Kugellagerring, sondern auch auf die Dichtlippen der Kugellager.
    Des Weiteren sind die Riemen-Führungsrollen einfache Kugellager die durch große Unterlegscheiben von einander getrennt sind und das Überspringen des Riemens verhindern sollen. Um die großen Unterlegscheiben vom Kugellager zu trennen, würden ober- und unterhalb vom Kugellager noch Sprengringe montiert. Dadurch sind die Unterlegscheiben erfolgreich vom Kugellager separiert und drehen sich nicht mit. Das wiederum erhöht den Verschleiß vom Riemen, der während des Drucker an den Scheiben reiben wird. Aber auch diese Kugellager lassen sich nicht leicht drehen. Hier vermute ich ähnlich wie bei den Distanzhülsen, dass die Sprengringe nicht nur auf den inneren Ring des Kugellager drücken, sondern auch auf die Kugellagerdichtscheiben, was wiederum ein freies drehen verhindert.


    Wenn man die Bilder genau anschaut, sieht man, dass die Sprengringe für erhebliche Unregelmäßigkeiten führen. Zum einen lassen sich nicht alle Sprengringe komplett komprimieren oder verschwinden Teilweise im Loch der großen Unterlegscheiben. Bei einer Umlenkrollen fehlt einer der Sprengringe komplett. In Summe führt das zu erheblichen Problemen und teilweise zu schrägen/verzogenen Umlenkrollen.


    Hier gibt es also erheblichen Handlungsbedarf um hier wirklich eine leichtgängige Riemen- und Achsführung überhaupt herzustellen. Dazu gibt es diverse Teile bei Thinkiverse die man zur Optimierung drucken kann. Daher sollte man mind. einen weiteren Drucker zur Verfügung haben und sich Teile vor dem Aufbau Drucken zu können.


    Bei den angebotenen Druckdateien zur Optimierung bin ich mir noch nicht sicher welche ich verwenden werde. Diverse Daten sagen mir gar nicht zu, da z.B. auch die Umlenkrollen ohne Verzahnung gedruckt werden sollen. Ich habe mir bereits kugelgelagerte Pulleys mit Zahnung bestellt und werde definitiv diese als Riemenumlenk- um Riemenführungsrollen verwenden. Nun muss ich nur die passenden Teile zum Drucken finden oder eben selbst konstruieren...



    ©hoffy


    Ich denke nun ist ersichtlich, warum dieses KIT nicht für Anfänger gedacht ist und man hier definitiv Hand anlegen MUSS um einen sauber funktionierenden Drucker überhaupt aufbauen zu können. Und wie schon Gestern geschrieben Wunder ich mich, dass die Drucker so überhaupt funktionieren und halbwegs gute Druckergebnisse erzeugen können. Die Verschleißbilder der Führungsrollen wundern mich hingegen inzwischen nicht mehr, wenn ich merke wie schwer sich die Rollen überhaupt drehen lassen. Und auch kann ich verstehen, dass es Hater gibt, die solche Basics eben nicht erkennen/beseitigen und sich über schlechte Drucke bzw. über einen unzuverlässigen Drucker ärgern. Solche Informationen über die Rollen und Riemenführungen habe ich bisher noch nirgends im WEB finden können.


    Ich bin trotzdem Guter Dinge den Drucker sauber zusammengebaut gekommen und auch ans laufen bringe. Die Frage ist nur wie lange dauert dieses und was muss ich noch investieren...


    Hoffe das gibt einen ersten groben Einblick was mich an Arbeit erwartet. Dabei wollte ich eigentlich genau das vermeiden! Der Drucker sollte kein eigenes Projekt werden, sondern „einfach“ aufgebaut werden und funktionieren. Aber wie Dragonheart schon schrieb, im low budget gibt es keinen Core-XY der das erfüllt...


    So long


    Hoffy

  • Schöner Bericht Christian.
    Das ist genau das was mich immer an 3D-Druckern abgeschreckt hat. Nachdem ich schon genügend Baustellen habe, bin ich froh mitm Anycubic nicht noch mehr zu haben. Klar, Kleinigkeiten sind verschmerzbar, aber wenn man nur ein Gerät haben möchte das druckt ist es so eine Sache. Klar muss man auch immer das preisliche im Auge halten. Gute Drucker Out of the Box kosten leider in den meisten Fällen auch richtig viel.


    Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg, dass du deinen mit keinem zu großem Aufwand zu einem guten Druckergebnis bekommst.

  • Moin Klaus und Andi,


    Klaus
    Ja das Fachchinesisch ist schon nicht einfach. Im Rockcrawler Forum gibt es einen tollen Bericht zum Anycubic I3 Mega. Dieser hat mich zu meinem Bericht inspiriert, denn auch der Bericht ist einfach verständlich erklärt und gibt gerade für Anfänger entsprechenden Input für einen leichten Einstieg in die Materie 3D Druck.
    Da mein Drucker preislich vergleichbar ist mit dem Anycubic I3 Mega, versuche ich nun einen Vergleichsbericht zu erstellen, der zeigt was man alternativ für das gleiche Geld bekommt. Nämlich eine ordentliche Baustelle. Ich werde im gleichen Stil weitermachen und das ganze möglichst simpel halten.



    @Andi


    Ich bin da voll und ganz bei dir. Mein Neo ist ja wie der Any auch, ein sehr zuverlässiger Kandidat, nur ist mir der Druckraum eben zu klein. Und da für einen richtig guten Drucker out of the box mit dem von mir gewollten Druckbereich einfach das Geld fehlte, habe ich nach einem bestmöglichen Kompromiss gesucht. Hatte auch an einen selbstbau gedacht, a la Hypercube Evolution, nur bist da dann auch ganz schnell kurz vor einem 4stelligen € Bereich.


    Wie oben geschrieben, war ich trotz oder gerade durch die Recherche davon ausgegangen, dass der X5S ein guter und zuverlässiger Kompromiss sei, bei dem man nur ein paar Kleinigkeiten optimieren braucht. Als ich dann aber die Führungsrollen in der Hand hatte, war klar, dass da mehr zu tun ist als ich gehofft habe. Die Pulleys habe ich ja schon vorsorglich bestellt, wollte sie aber eigentlich erst später irgendwann mal einbauen. Ich fürchte ich komme aber nicht drum rum die direkt mit zu verbauen, damit der Drucker überhaupt leichtgängig funktioniert...


    Danke für‘s Daumen drücken. Werde euch am Fortschritt teilhaben lassen...


    So long


    Hoffy

  • Moin Moin Gemeinde,


    Das Ergebniss der Begutachtung des Lieferunfabgs und der Komponenten hatte mich etwas demotiviert. Somit ging es die letzten Tage nicht wirklich voran. Zwar habe ich mir mal die ganzen frei verfügbaren Teile von Thinkiverse runter geladen und begutachtet, aber so das Richtige war nicht dabei. Auch hatte ich bisher nicht dir Muße meinen Drucker anzuschmeißen und mir Teile zur Optimierung zu drucken. Aber wenigstens die ganzen Schrauben, Müttern, Scheiben, Nutensteine etc. hatte ich schon mal sortiert.


    Nichts desto trotz habe ich nun gestern mit dem Aufbau des Druckers angefangen. Also erst mal die ganzen Rahmenteile und Schrauben zurechtgelegt.



    ©hoffy


    Und nach ca. 1,5h sah es dann so aus...



    ©hoffy


    Vielleicht geht es ja heute Abend weiter...


    So long

  • Moin Christian, :RI


    wie schon geschrieben, hoch interessant! :-W


    Die Frage ist, lohnt sich der ganze Aufwand?


    Ich werde auf jeden Fall am Ball bleiben. :cr


    j:f... :xv

  • Sehr informativer Bericht Christian! :-W
    Ob sich sowas lohnt wird vermutlich nie eindeutig zu sagen sein. Lohnen im Sinne von Wirtschaftlichkeit in dem seltensten Fällen. Weder das herstellen unserer Bauteile und Spielereien kann man vermutlich finanziell hegründen (auch wenn wir es alle immer versuchen zuhause... j:d ) Lohnen um dabei was zu lernen, etwas zu schaffen und einfach Freude am Basteln zu erleben - da ist so ein Projekt sicher lohnend. Ich hoffe nur dass der unvermeidbare Frust gering bleibt und der Spaß ùberwiegt. Da sehe ich beim 3D Druck und den Chinesen Druckern schon erhebliches Frustpotenzial... l:j
    Aber Hoffy ist einer der hartnäckigsten und frusterprobtesten im Forum, der packt das. :-W :r

    Gruß, Joachim
    Auch meine Fotos gab es bei ARCOR - Dank Vodafone sind sie nicht mehr in den Foren sichtbar. :-Ma
    Aber auf meiner Homepage gibt es angestaubte Relikte zu bewundern... bow

  • Moin Moin Gemeinde,


    Vielen Dank für eure Kommentare.


    Ob sich der Aufwand lohnt, hängt sehr stark von der Sichtweise ab, wie Joachim schon schrieb. Es lohnt sich auf jeden Fall in Hinsicht des Erfahrungsaufbaues. Nachdem ich etwas weiter gekommen bin (erste provisorische neue Gantry- & Umlenkerplatten gedruckt) kamen heute ganz skurrile Ideen. Nur entspräche das dann quasi einem Neubau... Das werde ich mir aber (vorerst) nicht antun.


    Allerdings sehr ich auch den deutlichen Vorteil und auch ein lohnendes Werkzeug um individuell benötigte Bauteile im Modellbau oder Haushalt selbst herzustellen. Aber vermutlich hat Joachim recht. betrachtet man den Aufwand für Vor- & Nachbereitung der Bauteile und den Aufwand das Werkzeug überhaupt funktionstüchtig zu bekommen, dann wird die Bilanz sicherlich nicht so rosig aussehen.


    Aber ein wenig Hobby steckt letztendlich ja auch in diesem „Projekt“. Und beim Hobby ist jedliche Frage zu Kosten/Nutzen hinfällig. Denn dabei heißt es doch, den größtmöglichen Aufwand für den geringst möglichen Nutzen betreiben.


    Habe anbei noch einmal ein Fotovergleich, alter & neuen Drucker...



    ©hoffy


    Schon niedlich der kleine, oder?


    Im dem Sinne

  • Hallo Christian, :RI


    der Unterschied ist recht deutlich!
    Werde mit Interesse den Werdegang verfolgen.


    Viel Erfolg.


    j:f... :xv

  • Moin Moin Gemeinde,


    Dann will ich mal etwas weiter machen... Wie schon anfangs erwähnt taugt die gesamte Riemenführung nicht die Schraube die alles hällt.


    Also einmal bei Thinkiverse gesucht und auch diverse Optimierungsmöichkeiten gefunden. Aber letztendlich doch nicht das was mir vorschwebte. Denn alle Optimierungen die ich fand, bauten auf gedruckte Riemen-Führungsrollen (ohne Zähne) auf. Und alle verwendeten M5 Schrauben für Kugellager für 5mm Wellen. All das sagte mir nicht zu, da ich kugelgelagerte Pulleys (Riemenführungen mit Zähnen in den die Riemen sauber geführt werden) verwenden wollte. Diese Pulleys sind ebenfalls für 5mm Wellen gedacht und verfügen über zwei Kugellager. Diese kann man aber nicht mit einer Schraube auf die Eckplatten oder den Gantry festschrauben. Dafür werden entsprechende Abstandshülsen benötigt. Diese entstanden mangels einer passenden Drehbank aus 5x0,5er Messingrohr. Dementsprechend brauchte ich aber M4 Schrauben, was wiederum der Grund war, dass ich die Teile von Thinkiverse nicht nutzen konnte und mit passende Gantry und Eck-Platten selber zeichnen und drucken musste.


    Fangen wir mit den Eck-Platten und deren Umlenkung an. Benötigt habe ich hier folgende Teile:


    2x Pulley 20 Zähne mit Kugellagern für 5mm Welle (ohne Schaft)
    1x M4x30
    1x M4x25 (eine M4x20 sollte auch reichen)
    4x M4 Unterlegscheiben
    1x 5x0,5x9,5mm Messingrohr
    1x 5x0,5x18mm Messingrohr
    1x 6x0,5x8,5mm Messingrohr
    1x Eck-Umlenker-Platte


    Alle Einzelteile zusammen sehen dann so aus:



    ©hoffy


    Das lange 5er Messingrohr wird in das kurze 6er Messingrohr gesteckt. Das das kurze 5er Messingrohr sowie das lange 5er Messingrohr steckt man jeweils in ein Pulley. Das ist wichtig, da die Riemen in zwei Eben geführt werden und dementsprechend die Pulley in der richtigen Höher positioniert werden müssen. Wo die Höhe oder Fläche Rolle hin soll, muss man recherchieren. Gibt dutzende Bilder im Netz. Oder man schaut sich einfach die Gantrys der jeweiligen Seite an. Wenn da die vordere Umlenkrollen (die nach vorne zur Umlenkung zeigt) die Flache ist, dann ist die innere von der Eck-Umlenkung ebenfalls die Flache und die äußere dann die Hohe. Damit sich das Messingrohr nicht einfach in die gedruckte Platte drücken kann, habe ich noch eine M4 Unterlegscheibe unter- und oberhalb der Messinghülsen gelegt, damit ich die M4 Schrauben auch ordentlich anziehen kann und trotzdem die Pulleys geschmeidig laufen.



    ©hoffy


    Hier noch einmal der Vergleich zum Original, wo beide Umlenkung einfach übereinander gelagert sind.



    ©hoffy



    ©hoffy


    Zu den Vor- bzw. Nachteilen der einzelnen Riemenführungen komme ich später noch einmal im Detail zu.


    So Long

  • Machen wir mit den Gantry-Platten weiter. Auch diese habe ich neu gemacht. Grund war der Gleiche wie bei den Eckplatten. Denn auch bei den Gantry wollte ich die Messinghülsen verwenden, sowohl für die Führungsrollen, als auch für die Umlenkrollen.


    Des Weiteren habe ich von der ursprünglichen 4-Rollen-Führung auf eine 3-Rollen-Führung gewechselt. Beide Systeme haben ihre Berechtigung, wobei ich jetzt nur mit groben Halbwissen die Vor- bzw. Nachteile der jeweiligen Führungsart erklären könnte. Mit sagt die 3-Rollen-Führung einfach mehr zu als eine 4-Rollen-Führung. Da sich aber weder bei der einen noch bei der anderen Variante der Rollen-Abstand so gar nicht einstellen lässt, wird hier definitiv noch einmal etwas geändert. Wie oben aber schon geschrieben, erst wenn der Drucker auch läuft.


    Also kommen wir wieder zu der Teileübersicht für eine überarbeitete Gantry.


    Ich habe folgendes Verwendet:


    3x 5x0,5x20mm Messingrohr
    3x 6x0,5x8,5mm Messingrohr
    3x Führungsrollen
    1x M4x25 (hatte nur noch M4x30 im Fundus)
    1x M4x35 (hatte nur noch M4x45 im Fundus)
    1x M4x45
    8x M4 Unterlegscheiben
    3x M4 selbstsichernde Mutter
    1x Pulley 20t Kugelgelagert für 5mm Welle mit Zähnen
    1x Pulley 20t Kugelgelagert für 5mm Welle ohne Zähne
    1x 5x0,5x18mm Messingrohr
    1x 5x0,5x9,5mm Messingrohr
    1x 6x0,5x8,5mm Messingrohr


    Bitte nicht zu sehr auf die Schrauben achten, diese waren die einzigen die ich noch finden konnte. Muss mir erst noch passende Schrauben bestellen. Aber für einen ersten Aufbau reichen auch diese...



    ©hoffy


    Die langen 5er 20mm Messingrohre steckt man mit den 6er 8,5mm Messingrohr zusammen und anschließend in die Führungsrollen. In gewohnter Art und Weise noch Unterlegscheiben auf die Messinghülsen gelegt, die Gantryplatte drauf und abermals eine Unterlegscheibe auf die Schrauben gelegt. Bei der Positionierung der Schrauben ist zu beachten, dass die kürzeste Schraube an die Spitze kommt, da diese kein Pulley mit aufnehmen muss. Bei den anderen beiden Schrauben schon jetzt darauf achten welches Pulley (oben oder unten) auf welche Schraube muss.
    (PS: entfällt bei mir, da ich zwei gleichlange Schrauben verwendet habe)


    Nun können die Pulleys auf die jeweilige Schraube platziert werden. Das vordere Pulley (das welches zur Vorderseite des Druckers den Riemen umlenkt) ist immer das mit Zahnung. Das Hintere immer das ohne Zahnung. (Meine Pulleys ohne Zahnung sind noch nicht angekommen, drum hab ich hier fälschlicherweise zwei gleiche Pulleys verbaut).
    Welches der Pulleys oben und welches unten montiert wird. Könnt ihr am Original Gantry sehen und entsprechend übertragen. Also vor dem zerlegen der original Gantry merken oder ein Foto machen. Rechts und Links sind dabei natürlich nicht identisch, sondern Seitenverkehrt im Aufbau.


    Zum Abschluss noch je eine Unterlegscheibe auf die Pulleys & auf alle Schrauben die Muttern. Nun kann alles ordentlich angezogen werden.



    ©hoffy


    Hier noch der Vergleich zum Original Gantry:



    ©hoffy



    ©hoffy



    ©hoffy


    Bei mir hat der „Umbau“ zum gewünschten Erfolg geführt. Sowohl die Führungsrollen als auch die Pulleys lassen sich sehr leicht drehen bei geringen Spiel. Wenn das Spiel zu groß ist, gerade bei den Führungsrollen sollte man drauf Achten (Toleranz der Breite/Höhe der Führungsrollen beachten) müssen die 5x0,5 Messinghülsen entsprechend Nachgeschliffen werden oder wie im Modellbau üblich mit 5x7 Shim-Scheiben ausgerichtet werden.


    Wenn dann alles umgebaut ist, sollte es so aussehen.




    ©hoffy



    ©hoffy



    ©hoffy



    ©hoffy


    So, nun kann ich die Teile auch am Drucker montieren & der Aufbau kann endlich weiter gehen...


    So long

  • Da ich heute Nachmittag noch etwas Zeit hatte, habe ich mir noch einmal die Netzteil Verkabelung vorgenommen.


    Wie schon anfangs geschrieben wurde alles mit 16AWG PVC Kabeln verdrahtet (zu der Sicherung sogar nur 20AWG). Am Netzteil wurden die Kabelenden nur verzinnt und dann verschraubt.



    ©hoffy


    Das konnte so nicht bleiben. Also einmal passende isolierte Kabelschuhe bestellt inkl. Crimpzange.


    Hier noch einmal der Vergleich von Original zu Neu:



    ©hoffy


    Und so sieht es nun aus:



    ©hoffy


    Das einzige was nun noch fehlt, sind die Kabel zum Mainboard und MOSFET. Die Kabel werden natürlich auch noch getauscht, allerdings erst wenn ich weiß wo was sitzen wird/wie ich was anordnen werde.


    So long

  • @Andi


    Ja, der Drucker hat schon eine beachtliche Größe. Sollte aber eigentlich vergleichbar sein mit Joachim sein CR-10S. Mal schauen was da so vom Drucktisch fallen wird. LKW Karos gehören auf jeden Fall dazu.


    @ Joachim


    Danke... geht leider nur langsam voran, wie immer. An den letzten Wochenenden gab es auch viel min Garten zu tun. Der erste Frühling nach einem Umzug heißt es erstmal ordentlich Gartengestalltung. So langsam nimmt aber auch das Kapitel Form an.


    @Peter


    Bei Zeiten könnte auch eine U404 Front vom Drucktisch fallen... wer weiß wer weiß...


    So nun hab ich mir aber die Finger wund getippt. Ich werde euch auf dem Laufenden halten mit Updates.


    So long und gute Nacht


    Hoffy