Unimog 1450L in 1:7,2

  • Liebe Oberländer,


    an manchen Stellen habe ich ja schon Bemerkungen zu meinem aktuellen Projekt gemacht, jetzt fange ich mal endlich einen Baubericht dazu an.


    Nicht zuletzt deshalb, weil ich langsam wenigstens ein bißchen was zum Vorzeigen habe. Und nicht nur ein "ich will was bauen", ein paar bunte Klötzerl und vier schwarze Scheiben im CAD zusammengestellt, und nach ein paar Beiträgen schläft der Thread wieder ein. Natürlich kann es immer passieren, daß das Projekt große Pausen macht, ewig dauert oder ganz kippt.


    Nun zum Projekt. Mir schwebt ein Kommunal-Unimog vor. Auch wenn die Fertgstellung des eigentlichen Fahrzeugs noch in weiter Ferne liegt, träume ich doch schon von Anbaugeräten. "Zuerst" (also ca. 2019 j:d ) wird es dann ein Schneeräumschild geben.


    Der krumme Maßstab ergab sich vor vielen Jahren aus dem Reifendurchmesser der Veroma-Geländereifen. Auch wenn da es heute eine größere Vielfalt gibt - ich habe wieder ganz tolle Reifen mit 155mm Außendurchmesser gefunden, mit denen ich diesen Maßstab und damit manche alte Bauteile (Fahrerhaus, Pritsche) beibehalten kann. Glaubt mir, ich habe lang hin- und herüberlegt, aber nun ist der Maßstab durch die ersten gekauften und gefertigten Teile wirklich festzementiert.


    Ich habe vor, vieles möglichst perfekt zu machen. Wird also lange dauern. Hier mal das Lastenheft, da kann ich mich später mal dran messen...
    Stahlrahmen, U-Profil, bauchige Form, alles hartgelötet. Originalgetreue Geräte-Anbauplatte vorne.
    Portalachsen, vermutlich unter Verwendung von Edelstahl-3D-Druck-Teilen. Mit Schubrohren und Panhardstab originalgetreu aufgehängt. Differentialsperren.
    Schaltgetriebe, sensored Brushless Motor.
    Funktionierende Hydraulik mit ein paar Kreisen vorne und hinten.


    Jetzt zunächst mal eine Stellprobe von Ende 2012, zeigt alle damals vorhandenen Teile: Neue Reifen, neue Felgen, altes Fahrerhaus, alte Pritsche.



    ©toemchen


    Und ein Screenshot vom aktuellen CAD-Stand. Rahmen und Hinterachse sind einigermaßen fertig, Vorderachse nicht so ganz, Getriebe ist nur mal so ein bißchen gespielt. Ich weiß nicht ob ich wirklich jedes Detail in CAD planen werde, aber es macht halt einfach Spaß (CAD ist wie Basteln ohne Dreck und Platzbedarf) und ich werde sowieso immer im CAD weiter voraus sein als mit dem realen Basteln.



    ©toemchen


    In weiteren Beiträgen werden Beschreibungen der Einzelteile folgen, z.B. Reifen, Felgen, und vor allem der gelötete Rahmen, der gerade dabei ist, fertig zu werden. Allerdings werde ich nicht jede Einzelheit dokumentieren, sondern nur fertige Bauabschnitte und Sachen, die auch was geworden sind und verwendet werden. Viele Einzelheiten diskutiere ich auch in einem Nachbarforum: rc-baustelle.de
    Dort stelle ich viele Fragen, diskutiere, wie man was machen könnte, zeige kleinste Schritte und auch Mißerfolge. Das will ich aber nicht doppelt machen. So bekommt man im Oberländer-Forum (meine geografische Heimat und Kontakt zu Menschen, die man auch mal in Fleisch und Blut sehen kann) nur die kondensierte Form zum Schmökern
    (Und die RC-Baustelle bekommt auch noch einen Gesamt-Baubericht nach dieser Art, soviel doppelte Arbeit mache ich mir)


    So, genug für den ersten Beitrag...
    Viele Grüße
    Tom.

  • Moin moin Tom,


    Na endlich kommt auch hier mal etwas zu deinem Mog... :-Z :-Z :-Z


    Aber ich verfolge das Entstehen ja auch im Nachbarforum life mit. Ein wenig lasse ich mich ja von deiner Herangehensweise anstecken.


    Der Aufbau der Achsen, im speziellen der Diffbereich, kommt mir bekannt vor... :-Z :-Z :-Z Da haben wir doch nicht etwa beim gleichen Mog abgekupfert? :xn :xn :xn


    Ich wünsch dir weiterhin gutes Gelingen!!!


    Gruß

  • Der Anfang ist vielversprechend! :-W Und du weißt doch, wir sind um jeden Baubericht froh - egal wie lange er bis zur Vollendung braucht. l:j

    Gruß, Joachim
    Auch meine Fotos gab es bei ARCOR - Dank Vodafone sind sie nicht mehr in den Foren sichtbar. :-Ma
    Aber auf meiner Homepage gibt es angestaubte Relikte zu bewundern... bow

  • Ein absolut interessantes Programm! :-W


    Inschenör ist Inschenör, da gibt es nichts auszusetzen! l:j


    Weiterhin viel Erfolg und die passende Zeit!


    j:f... :xv

  • Tja, es geht eigentlich schon los, daß ich keine substanziellen Fortschritte zeigen kann. Der fertig gelötete Rahmen wird noch ein bißchen brauchen, hoffentlich habe ich ihn Ende August fertig.


    Einstweilen Details zu den Reifen und Felgen.


    Die typischen Veroma-Reifen sitzen eigentlich auf zu großen Felgen, bzw. habe zu flachen Querschnitt. Für normale 1:8er Lkw mag das gehen, aber am Unimog sehen hohe Reifenflanken einfach originaler und besser aus.


    Die kleineren Felgen machen es natürlich schwerer, die Portale innen hineinzudesignen, aber es ging schon...
    Die Felgen habe ich anhand einer schönen Schnittzeichung des gesamten Portals gezeichnet.
    Die mir zur Verfügung stehende Drehmaschine ist zwar groß und hat Digitalanzeige, aber der Rundlauf des Dreibackenfutters ist bescheiden. Die ganzen Radien zu drehen, schien mir unmöglich. Ich ließ sie also bei einer befreundeten Firma drehen. Um Kosten und Aufwand zu sparen, habe ich die Rohlinge vorbereitet und den ganzen Innenraum in einer Aufspannung gedreht, und die Firma mußte nur die Außenform in einer Aufspannung herstellen.





    Viele Grüße
    Tom.

  • Servus beinand,


    seit gestern kann ich wirklich etwas ordentliches vorzeigen: Den hartgelöteten Rahmen aus Edelstahl-Blechen und -Rohren, garniert mit ein paar Edelstahl-3D-Druck Teilen, welche Gußteile imitieren.


    Der Bau dieses Teils ist in allen Einzelheiten vom ersten Gedanken bis zur finalen Ausführung in folgendem Thread im Nachbarforum dokumentiert:
    http://www.rc-baustelle.de/thread.php?threadid=4349&sid=


    Hier in Kurzform:
    Es geht los mit lasergeschnittenen Blechstreifen, breit wie die Abwicklung des U-Querschnitts der Rahmenholme, und geschwungen wie der spätere Rahmen. Diese werden in einer Vorrichtung mit Kugellagern in gleichbleibendem Abstand zum Rand auf halbe Blechstärke "eingeritzt", und dann werden die Schenkel des U-Profils nach und nach über einer ebenfalls lasergeschnittenen Matritze mit 10mm Dicke umgedengelt. Das geht mit Edelstahl ziemlich gut, er ist zwar zäh, aber nicht federhart.
    Kleinere Teile lasse ich als Abwicklung lasern, biege und dengle sie meist im Schraubstock oder über eine zuvor zurechtgefräste Form.
    Die gebogenen Rohre haben einigen Schweiß gekostet und sind trotzdem nicht perfekt. Hier mußte ich Rollen drehen mit Lagerplatten gemäß der gewünschten Biegung fixieren, damit die eng aufeinanderfolgenden Biegungen machbar waren. Und natürlich die Rohre mit Quarzsand füllen und so heiß machen, wie es der Propangasbrenner nur schafft.
    Die 3D-Druckteile lassen sich wunderbar anlöten. Sind in den Bildern durch ihre rötlichere Farbe zu erkennen.
    Kleine gedrehte kegelförmige Ringe sind mit den Rohren verlötet, um die originalen aus dem U-Profil herausgeprägten Kegel zu simulieren. Für die Stabilität wären sie nicht nötig gewesen, der Rahmen ist stocksteif und läßt sich mit den Händen keinen Zehntelmillimeter verwinden, schade.
    Zuletzt alles sandstrahlen, denn nach dem Löten sieht es furchtbar aus, alles schwarz vor Zunder und Flussmittel.
    Länge ca. 700mm, Breite ohne Anbauteile 117mm.


    Und nun die Bilder...


    Viele Grüße
    Tom.


    PS. bin jetzt dann ne Woche offline...

  • Wow - das ist wirklich Modellbau auf sehr sehr hohem Level. :-:: :-:: :-::
    Wenn der Rest auch so genial wird, dann befürchte ich dass es ein "Vitrinenmodell" wird, oder traust du dich damit noch ins Gelände.? :cz

    Gruß, Joachim
    Auch meine Fotos gab es bei ARCOR - Dank Vodafone sind sie nicht mehr in den Foren sichtbar. :-Ma
    Aber auf meiner Homepage gibt es angestaubte Relikte zu bewundern... bow

  • Hallo Tom, :RI


    jetzt muss ich mich zusammen nehmen, um nicht ins Faseln zu kommen!
    Das ist Modellbau vom Feinsten, das ist Museumsqualität.
    Das ist ohne die richtigen Maschinen für einen unbedarften "Nudelholz-Bastler" nicht zu erreichen! Abgesehen vom Grundwissen.
    Aber es ist schön, solche Arbeiten mit zu bekommen. Schon sich die Zeichnungen anzusehen ist ein Genuß.
    So ein UNIMOG käme bei mir über das Bett.
    In jeder Bauphase.


    So etwas kann ich nur mit hängeder Zunge verarbeiten...


    j:f... :-j

  • Hallo zusammen,


    nachdem Joachim um Lese- und Anschaustoff unsererseits gebeten hatte, hier eine erste wackelige Stellprobe der Hinterachse mit Portal-Gehäuse.


    Die zentrale Achse mit Diffgehäuse, den beiden Flanschen und Achsrohren existiert schon länger. Die Portalgehäuse sind ganz frisch angekommen und wie gesagt, nur mal wacklig fürs Foto drangelehnt. Da ist jetzt noch einige Arbeit mit der Drehmaschine zu machen, mehr dazu in den nächsten Wochen...


    Und natürlich muß ich noch einen ganzen Haufen Wellen, Lager und Zahnräder in die Gehäuse einfüllen, damits eine richtige Achse wird.


    Viele Grüße
    Tom.

  • Tach zusammen, :RI


    Meine Meinung zu dem Projekt steht weiter oben, meine Zunge hängt immer noch draußen.


    Übrigens:


    UNIMOG = Portalachse, was sonst?


    Weiterhin Zeit für den Mog...


    j:f... :xv

  • Danke Tom! Sowas anzuschauen ist doch schon wert sich ins Forum einzuklinken. :-W
    Geht wenigstens mir so, ich liebe sauber verarbeitetes Metall. l:j l:j

    Gruß, Joachim
    Auch meine Fotos gab es bei ARCOR - Dank Vodafone sind sie nicht mehr in den Foren sichtbar. :-Ma
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  • Hallo zusammen, hier hat sich lange nichts getan....


    Heute war eine ganz lange Bastelnacht, und ich habe das diesjährige Etappenziel erreicht! (Öhöm, eigentlich war es das letztjährige Etapppenziel, zumindest als Wunsch...)


    Die Achsen beinhalten natürlich noch kein einziges Zahnrad oder Kardan, aber tragen schon kugelgelagert die Räder. Das Getriebe war zur Anbindung der Schubrohre unbedingt nötig, es ist aber nur ein Provisorium aus Platten. Ja, und sogar das alte Fahrerhaus habe ich draufgenagelt und sogar die Kotflügel gemäß der geringeren Spurweite im neuen Projekt nach innen gesetzt.


    Ich werde das Fahrgestell beim in Mittenwald am 10.8.2014 zeigen.


    Bis dahin bin ich offline, mehr (bessere) Fotos und Diskussion ab Montag.


    Ciao
    Tom.

  • Schließe mich Christian an - der Unimog schaut :-W aus. Am Sonntag ist er hoffentlich in Mittenwald dabei?! l:j

    Gruß, Joachim
    Auch meine Fotos gab es bei ARCOR - Dank Vodafone sind sie nicht mehr in den Foren sichtbar. :-Ma
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  • Servus beinand,


    normalerweise zeige ich ungern CAD-Bildchen. Malen kann man viel, nur Gebautes zählt wirklich. Aber da ich am Sonntag den 1:24er Revell-Unimog an Joachim (DANKE nochmal!) zurückgegeben habe, und er mich fragte, ob ich mit dem Abkupfern der Inneneinrichtung wirklich fertig bin, hier einmal eine "Cabrio"-Ansicht.


    Das Fahrerhaus selbst (orange) detailliere ich im CAD nicht so arg, weil es ja sowieso schon dasteht. Da sind nur die Anbaumaße und Innenmaße wichtig. Ihr seht also keine Türspalten oder ähnliches.


    Mir ging es um das Armaturenbrett, dessen Details natürlich nicht nur vom 1:24er Modell stammen, sondern auch aus Fotos vom Original. Ebenso die Sitze und das Lenkrad, und dann wurde alles so herumgeschoben, bis es vom Gesamteindruck mit dem 1:24er Modell und diversen Ansichten vom Original einigermaßen übereinstimmte.


    Ich habe es so geplant, daß ich unter dem Fahrerhaus nur wenig Platz für eine Elektronik-Box benötige. Diese wird mit dem ebenen Boden des Fahrerhauses gedeckelt. Und dieser Boden ist gottseidank nur so hoch, daß er dem Fahrer lediglich die Unterschenkel abschneiden würde. Wird von außen in die Fenster gesehen kaum auffallen, und zu öffnende Türen habe ich ja nicht.


    Jetzt kann ich zur Tat schreiten.
    Das orange Gehäuse um den Motor noch einbauen, und den Grundträger des Armaturenbretts. Einen Gesamtsockel unter alle Sitze, sowie Einzelsockel unter Sitz und Bank und als Träger für die Ganghebelei. Das alles in Holz, wie der Rest des Fahrerhauses.
    Die einzelnen "Felder" auf dem Armaturenbrett dann als feine 3D-Druckteile, Lenkrad und Sitze als etwas gröbere 3D-Druckteile.
    3D-Druck werde ich aber erst nach Weihnachten bestellen, wenn ich besser abschätzen kann, ob die Hobbykasse das hergibt.


    Viele Grüße
    Tom.

  • Hallo Tom, :RI


    hier ist ja nicht mehr viel los!
    Aber Dein UNIMOG sieht mehr als gut aus, da ist mit sehr viel Liebe zum Detail geplant, der Rahmen ist allerfeinste Sahne. Das Modell würde ich mir über mein Bett hängen, beleuchtet und wenn nicht beleuchtet, dann angestrahlt!
    Unbedeutende Kritik:
    Die Federn kommen mir recht zierlich vor?
    So ein Modell und geschlossene Türen? Finde ich extrem schade.
    (Selbst eine Lok in 1:87 hat zu öffnende Türen)
    Ist eine Scheiß Arbeit, aber sehr originalgetreu.


    Weiterhin viel Erfolg. :-W


    j:f... :xv

  • Hallo Peter, ja ich weiß, es tut sich nicht viel! Aber erfahrungsgemäß gibt es im Frühjahr einen Bastel-Schub, der sich bis in den verregneten Sommer ziehen kann. Nächsten Herbst sollte er zum ersten Mal fahren. :cu


    Federn: Ist halt das alte Spielchen, bei 1:8 haben sie ein 512tel des Originalgewichts zu tragen und haben ein 64tel des Originalquerschnitts. Wäre also bockhart. Die im Bild zu sehenden Federn hatte ich herumliegen, und zufällig tragen sie das momentane Gewicht ganz gut. Später müssen sie ein bißchen stärker werden. Aber um original aussehenden Querschnitt zu erreichen, muß der Draht mit Schrumpfschlauch oder schwarzem Gummischlauch ummantelt werden.


    Türen: Da haben wir uns doch schon mal unterhalten. Mein Modell muß originalgetreu ausehen und funktionieren, wenn es ferngesteuert ohne manuellen Eingriff herumfährt. Im Stand Türen von Hand öffnen ist für mich Puppenstube. Mit der Fahrerhaus-Inneneinrichtung bewege ich mich für mein persönliches Gefühl schon an der Grenze zum Dioramen-Bau, aber es muß halt ordentlich aussehen und dem Detaillierungsgrad und Maßstab des Modells entsprechen.


    Viele Grüße und ich hoffe, ich kann bald wieder was reales zeigen...
    Tom.

  • Hallo zusammen,


    ein bißchen hat sich seit letztem Jahr schon getan, aber es ist von außen nicht so viel davon zu sehen.


    Er fährt tatsächlich.


    So richtig Spaß macht es im Moment aber nicht. Bis er fuhr, mußte ich viele Kompromisse eingehen und mit vielen Ungenauigkeiten leben.


    Ich muß leider zugeben, ich bin gerne Zeichner und Planer, und wenn ich einzelne Bauteile oder Baugruppen herstelle wie z.B. den Rahmen oder die Achsen, dann gefällt mir das auch noch sehr gut und ich sehe das Ergebnis ganz verliebt an. Aber das Gesamtfahrzeug ist mir dann zuviel auf einmal, überall Probleme, Ungenauigkeiten, schiefe Bauteile, unfertige Kompromisse. Da ist noch viel Arbeit nötig, bis ich zufrieden bin.


    Dennoch, wer geglaubt hat, daß es ein reines Vitrinenmodell wird, sehe sich folgende Videos an:
    Erste Fahrt im Garten
    Kleine Kletterpartie auf der Gartenliege
    Die Outtakes!


    Viele Grüße
    Tom.